Godzilla der Urgigant

Gojira tai Biolante (1989) von OMORI Kazuki

Godzilla der Urgigant

Dieser Godzilla-Film ist ein lebhafter Beweis dafür, dass Godzilla-Filme nicht nur in der ersten Serie (1954-1975) richtig schön trashig sein konnten. Wenn auch tricktechnisch durchaus passabel, lässt dieser Film dem geneigten Zuschauer allein schon durch seinen Plot die Haare zu Berge stehen.

Godzilla kämpft in diesem Film gegen eine mutierte Riesenrose (!), die sowohl Godzillas Genmaterial, als auch die Seele der Tochter des Forschers SHIRIGAMI in sich trägt. Die Rose wird um dieser Kreuzung von Godzillazelle, Tochterseele und Rosenblatt überhaupt einen Namen für den Filmtitel abzugewinnen, vom Wissenschaftler kurzerhand „Biolante“ genannt.

Doch von Anfang an: Godzilla wird von einem fliegenden U-Boot mit Laserstrahlen beschossen und so in einen Vulkan getrieben. Dort stirbt er zwar nicht, ist aber ersteinmal ausser Gefecht gesetzt. Wissenschaftler sammeln Genmaterial der Atom-Echse, welches er bei der Kollision mit einigen Hochhäusern zurückgelassen hat.
In einem Labor forscht Dr. SHIRAGAMI an den Kulturen: Schließlich lassen sich aus Material eines derart unverwüstlichen Zeitgenossen wie Godzilla prima C-Waffen herstellen. Finden auch die Amerikaner, die in das Labor einbrechen, um es zu stehlen.

Bei dem Einbruch und durch die von den Tätern hinterlassene Bombe stirbt unglücklicherweise SHIRAGAMIs Tochter. SHIRAGAMI legt seine Forschung nieder und zieht sich zurück. Jahre später versuchen ihn Regierungs-Helfershelfer zu überzeugen, seine Forschung wieder aufzunehmen, um an einem Godzilla-Gegenmittel zu arbeiten (dies wird haarsträubend pseudo-wissenschaftlich erklärt). Er nutzt die Gelegenheit, noch einmal an Godzilla-Genmaterial heran zu kommen und an dem zuvor beschriebenem Kreuzungsexperiment zu mendeln.

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Keine Ahnung, was sich SHIRAGAMI von seinem Experiment versprochen hat, aber Biolante kann es nicht gewesen sein: Als sich das Riensengewächs in die nahegelegende Bucht windet, wachsen säurespeiende Köpfe aus ihm heraus. Ein tödliches, überlauniges Geschöpf, das recht wenig mit der geliebten Tochter gemein zu haben scheint.

Inzwischen ist auch Godzilla durch die Bombe eines arabischen nicht näher erklärten Terroristen aus dem Vulkan befreit worden und stromert, den Schreien Biolantes folgend, in die Bucht. Dort kommt es zu einem ersten Kampf zwischen den beiden Riesenmonstern. Auch wenn Godzilla in der ersten Runde stark ins Wanken gerät und zunächst in den Seilen hängt, geht der Kampf mit einem K.O. seitens Biolante aus.

Der restliche Film zeigt Godzillas langen Marsch durch Wasser und über Land, im Kampf gegen das fliegende U-Boot und gegen Raketen, die mit einem radioaktivitätsfressenden Virus (!!!) bestückt sind. Und dabei ist er nur auf der Suche nach einem Atomkraftwerk, an dem er seinen Hunger nach radioaktivem Material sättigen kann. Die Stadt seiner Wahl ist hierbei übrigens ausnahmsweise nicht Tôkyô, sondern diesmal Ôsaka.

Beim Showdown taucht überraschenderweise noch einmal Biolante auf, inzwischen stark mutiert und um einiges gruseliger. Als hätte Godzilla nicht schon mit genügend Kontrahenten zu tun, versucht auch sie der Riesenechse den tödlichen Stoß zu verpassen. Erfolglos. Im Moment des Rosentods gibt Biolante Blütenstaub ab, der das Konterfei der verstorbenen SHIRAGAMI-Tochter formt. Das hält selbst den hartgesottensten Cineasten nicht regungslos auf dem Sofa!

Als Godzilla schlussendlich entmutigt den Rückzug ins Meer antritt, ordnet Wissenschaftler SHIRAGAMI seine Gedanken. Er resümmiert, dass Gentechnik nur Unheil anrichtet und er mahnt mit schwerer Stimme: „Das da sind keine Monster. Die wirklichen Monster sind die, die sie erschaffen haben.“
Dem kann ich mich nur anschließen.

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