Mit dem 2009 erschienenen Titel Japanische Grammatik von Markus Gewehr erweitert der Helmut-Buske-Verlag sein Sortiment japanischer Lehr- und Nachschlagewerke um eine umfangreiche Grammatik der japanischen Gegenwartssprache. Das Werk richtet sich sowohl an Anfänger als auch an Fortgeschrittene und soll Lernende der Sprache als Lernhilfe, Nachschlagewerk und Kompendium der japanischen Grammatik dienen.
Die Beschreibung der grammatischen Phänomene erfolgt weitestgehend aus japanischer Sicht, wodurch den Lernenden das Verständnis über den Aufbau der Sprache erleichtert wird. Darüberhinaus werden Kenntnisse über die Struktur der deutschen Sprache mit einbezogen, um das Einordnen der grammatischen Konstruktionen zu vereinfachen. Es werden also zwei Ansätze vermischt, um die Systematisierung auf der einen und die Terminologie auf der anderen Seite zu erleichtern.
Nach einer Einleitung behandelt das Buch als erstes die Grundlagen der japanischen Gegenwartssprache. Die Lernenden werden dort in die Syntax und die Morphologie der Sprache eingeführt, wobei aber auch der soziale Bezug, der durch das Japanische ausgedrückt wird sowie die Phonetik nicht außer Acht gelassen werden. Ein zentraler Punkt bleibt jedoch die Syntax, wodurch sich bereits hier ein Überblick über die späteren Inhalte des Buches gemacht werden kann. Nach den Grundlagen werden zehn spezielle Phänomene der japanischen Grammatik behandelt. Die Themen reichen von Mengen- und Zeitangaben über einfache Satzstrukturen bis hin zur Bildung komplexer Sätze und Höflichkeitssprache. Desweiteren werden den Wortarten einzelne Kapitel gewidmet, wie beispielsweise Nomen und Pronomen, Partikel, Verben, Adjektive und Adverbien sowie der damit verbundenen te-Form von Verben und Adjektiven und dem Ausdruck deutscher Modalverbformulierungen. Die Einordnung der grammatischen Phänomene mag an mancher Stelle zunächst unorthodox erscheinen. So werden beispielsweise hazu oder mama im Gegensatz zu japanischen Lehrwerken sehr früh unter dem Thema Nomen behandelt. Dies ist jedoch nur logisch, da es sich hierbei um Nomen handelt und das Buch auch nicht als alleiniges Lehrwerk, um sich die japanische Sprache anzueignen, verstanden werden kann.
Die einzelnen Kapitel sind übersichtlich aufgebaut. Zu Beginn gibt es einen Kasten, indem kurz der jeweilige Inhalt dargestellt ist, so dass sie die Lernenden schnell ein Bild davon machen können. Weiterhin werden sie durch viele durch Balken am linken Seitenrand gekennzeichnete Beispielsätze unterstützt, wobei stets darauf geachtet wird, einen möglichst einfachen Wortschatz zu verwenden. Durch die Verwendung dieser didaktisierten Sätze werden die wesentlichen Erklärungen der Kapitel veranschaulicht und hervorgehoben. Dabei wird das Beispiel zunächst in Kanji und Kana gegeben, gefolgt von der lateinischen Lautumschrift und der deutschen Übersetzung. Die Transkription erfolgt weitgehend im Hepburn-System, wobei jedoch Abweichungen wie der Apostroph, um beispielsweise n+ya (bzw. n’ya) von der Silbe nya zu unterscheiden, gemacht werden. Weiterhin werden keine Längungsstriche auf langen Vokalen verwendet, um eine korrekte Wiedergabe des japanischen Schriftbilds auch in der Transkription vorzunehmen. Weitere Erläuterungen zu den jeweiligen Themen geben zahlreiche Fußnoten, die die Lernenden mit Hintergrundwissen und ausführlichen Anmerkungen versorgen oder auf weiterführende Literatur verweisen. Trotz Verwendung vieler Fachbegriffe ist ein sprachtheoretischer Hintergrund der Leser nicht erforderlich. Neben den bereits genannten Beispielen dienen auch zahlreiche grau hinterlegte Tabellen dazu, die grammatischen Phänomene anschaulich darzustellen, indem sie die Inhalte einleiten, aufzeigen und zusammenfassen. Desweiteren dienen Querverweise auf vorherige oder zukünftige Themen der Orientierung.
Das Buch schließt mit einem Stichwortregister und einer ausführlichen Bibliographie im Anhang, welche zwischen Lehrbücher, Grammatiken, Aussprache, Schrift und Zeichenlexika, Spezielle Themen sowie Wörterbücher unterscheidet und sowohl Titel in deutscher als auch in englischer Sprache auflistet. Eine Besonderheit ist die Zusammenstellung von zahlreichen Internetseiten zur japanischen Sprache und die kurze Vorstellung verschiedener Internet-Datenbanken und –Wörterbüchern.
Der Titel Japanische Grammatik von Markus Gewehr ist ein umfassendes Nachschlagewerk und Lernhilfe zugleich. Es richtet sich an Anfänger und fortgeschrittene Lernende der Japanischen Sprache und ist wegen seiner Zahlreichen Erläuterungen und der anschaulichen Erklärungen sehr gut dafür geeignet kursbegleitend oder zum Selbststudium eingesetzt zu werden.
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