Der Name Pan Am ist für viele beinahe ein Synonym für Luftfahrt. Pan American World Airways startete 1927 seinen Dienst mit einem einmotorigen Flugzeug auf der Strecke von Key West nach Havanna. Daraus entstand eine Fluggesellschaft, die tägliche Flüge rund um den Globus anbot – eine Eigenschaft, die sich auch in dem weltbekannten Firmenlogo wiederspiegelte. Dann, im Jahr 1991, nach 64 Jahre Aviation, zerbrach die Firma an Schulden und Mißmanagement.
In der Musik von SUNAHARA Yoshinori lebte Pan Am doch noch einmal auf. Sein Album „Pan AM – Sound of the 70’s“ ist deutlich geprägt durch flugbegleitende Hintergrundmusik und Werbemusik der Fluggesellschaft aus den 70ern. Das Album bildet den Abschluss seiner Triologie zum Thema „Flughafenmusik“, innerhalb des musikalischen Schauplatzes „Tôkyô Underground Airport“. Damit schließt SUNAHARA, dessen zweites Album bereits den Luftfahrtbezogenen Namen „Take Off and Landing“ trug und der ein begeisterter Sammler von Pan Am Memorabilia ist, zugleich etwas wie den Soundtrack zu einer komplette Geschichte ab, in die der Hörer sanft hineingleitet.
Für Neo-Easy-Listening Fans ist der DJ und Programmierer SUNAHARA kein Unbekannter. Manche feiern seine „Platten als intellektuelle Meisterwerke“ und selbst in Deutschland konnte er sich aus dem Schatten anderer bekannter Vertreter und Wegbereiter seines „Fachs“ wie TOWA TEI und PIZZICATO 5 (für die er auch Remixe produzierte) heraus zu lösen und einem breiteren Hörerkreis bekannt zu werden.
SUNAHARA Yoshinori ist ein Drittel der erfolgreichen japanischen Techno- „Band“ DENKI GROOVE, die bereits seit 1990 vor allen Dingen mit massig BPM (Beats per Minute) an der 180 Grenze produziert. Er selber arrangiert zum Ausgleich in seinem Soloprojekt ruhige, ausgeglichene, durchweg relaxte Musik. Einen Mix, den sein europäisches Label Bungalow Records als „Dauer-Break-Sound zwischen House, Dub und Hip Hop […] mit verträumten Fender Rhodes-Klängen, jazzigen Gitarren, dubbige Beats“ bewirbt und dabei von einem unverkennbaren Yoshinori-Sound spricht.
Wie dem auch sei: SUNAHARA Yoshinori schweißt kontinuierlich musikalische Teilchen der letzten gut fünfzig Jahre Pop-Musik zusammen und verziert sie liebevoll mit Klangfolien aus orchestralischem Space-Pop, Soul, Jazz, House, Calypso, die er oft mit Drum’n Bass-Loops unterlegt. Alleine diese Mischung macht schon deutlich, dass man seine Musik zumindest interessant finden kann.