Wenn in den japanischen Filme der 50er- bis zu den frühen 70er Jahren riesige Monster durch Tôkyôs Straßenschluchten stapften, war es meist ein Film des japanischen, von Kritikern gerne als der „japanische Ed Wood“ bezeichnete Regisseurs HONDA Inoshirô.
Und tatsächlich: In der Filmographie des 1911 in der Präfektur Yamagata geborenen Kunst-Absolventen der Nihon Daigaku finden sich fast ausschließlich Filme, die, wenigstens für unsere heutige Sichtweise, sehr grotesk anmuten: Von seinem ersten eigenständigen Film „Jujin Yukiotoko“ (1955, „Half-Human“), in dem es um ein Schneemenschen-ähnliches Monster und seinen Sohn (!) handelt, über seinen wohl bekanntesten Film „Gojira“ (1954, „Godzilla – Der König der Monster„), in dem das sicherlich prominenteste japanische Filmmonster zum ersten Mal auf die Menschheit losging, bis zu „Ido zero Daisukusen“ (1969, U4000 – Panik unter den Ozean).
Nach dem Ur-Godzilla drehte er noch weitere Filme mit der Riesenechse in der Hauptrolle: u.a. „Kingu Kongu tai Gojira“ (1962, „Die Rückkehr des King Kong“), „Kaiju Daisensô“ (1966, „Befehl aus dem Dunkel“) und „Mekagojira no Gyakushû“ (1974, „Die Brut des Teufels: Konga, Godzilla, King Kong“). Auch die Riesenmotte Mosura/Mothra hatte es ihm (und dem Publikum) wie Gojira angetan: Sie tauchte nicht nur im gleichnamigen 1962er Film auf, sondern mischte später auch noch in „Gojira tai Mosura“ (1964; „Godzilla und die Urweltraupen„) und „Nankai no Daiketto“ (1966, „Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer“) mit.
HONDA arbeitete in den 50er und 60er Jahren für die legendären TOHO-Studios (Tohoscope), denen wohl alle legendären Monsterfilme, in denen oft allzu deutlich Schauspieler in Kostümen sorgfältig modellierte Miniaturlandschaften zerstörten.
HONDAs Filme zeichnen sich vor allen Dingen durch schnellen Schnitt, sehr aufwändige und für die Zeit durchaus sehenswerte Special-Effects (oft von seinem Freund und engsten Mitarbeiter TSUBURAYA Eiji) und gesunden Menschenverstand verspottende Handlungen aus.
In seinen späteren Lebensjahren zog sich HONDA vom Regisseursstuhl zurück und unterstützte seinen langjährigen Freund KUROSAWA Akira hinter den Kulissen bei dessen filmischer Arbeit der 70er und 80er Jahre. Zu ihren gemeinsamen Projekten gehören beispielsweise „Ran“ und „Yume“.
HONDA Inoshirô starb am 28.Februar 1993 in Tôkyô.
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