Der Konfuzianismus ist eigentlich eine Gesellschaftslehre und keine Religion. Da er aber über einige Berührungsfelder mit verschiedenen religiösen Schulen verfügt und ein reger geistig-konzeptueller Austauch mit ihnen stattgefunden hat, haben wir ihn unter dem Themenfeld Religionen eingeordnet.
„Die höchste Kunst ist erreicht, wenn nichts mehr wegzulassen ist.“
(Konfuzius)
Die Lehre des Konfuzius gelangte im 4. Jahrhundert nach Christi aus China nach Japan. Hierbei ging der Konfuzianismus wie auch später der Buddhismus mit einigen kulturellen, chinesischen Errungenschaften den Weg über Korea. Einen bedeutende Zuwendung erfuhr der Konfuzianismus in der Meiji-Zeit.
Die Politik mit preussisch geformten Militärapparat bemühte die Lehren des Konfuzius, um erstens den höheren Rang einiger Gesellschaftsmitglieder durch Bildung zu begründen und zweitens den Gehorsam gegenüber die Herrscher zu stärken – Aspekte, die Bestandteil des Konfuzianismus sind. Das Ideal war, dass sich eine „Gesellschaft durch straffe Ordnung, die durch absoluten Gehorsam gewährleistet wird“ (Manfred Pohl) definiert.
Der Konfuzianismus ist eine stark lebensbejahende Gesellschaftslehre. Dies zeigt sich daran, dass die Aufrechterhaltung des Lebens den höchsten konfuzianischen Wert darstellt.
Japan, China und die koreanische Halbinsel bilden den sog. konfuzianischen Kulturkreis. Wie in der japanischen Kultur- und Geistesgeschichte üblich, existieren verschiedene konfuzianische Schulen nebeneinander.