Der Sensei des Japanischen Films

Eine Kurzbiografie des japanischen Filmemachers KUROSAWA Akira

Der Sensei des Japanischen Films

KUROSAWA Akira kann ohne weiteres als einer der im Westen bekannteste japanische Filmemacher genannt werden. In seiner Schaffenszeit von 1943 bis 1993 hat er mehr als 30 Filme als Regisseur realisiert.

Einige seiner Filme sind für Preise nominiert und ausgezeichnet worden, wie „Rashômon“, der 1951 auf den Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen erhielt, „Kagemusha“, der 1980 die Goldene Palme von Cannes gewann und „Ran“, für den er 1986 für den Oscar nominiert wurde.

Die frühen Jahre

Am 23. März 1910 wird KUROSAWA in Omori (Tôkyô) als jüngstes von acht Kindern geboren und beschließt, nach Abschluß der Mittelschule Maler zu werden, was allerdings an der Ablehnung an der Kunstschule scheitert. 1936 landet er als Regieassistent für YAMAMOTO Kajirô bei einer japanischen Filmproduktionsfirma und dreht 1943 seinen Debutfilm als Regiesseur: „Sugata Sanshiirô“, einen unterhaltsamen Film über einen Jugendlichen, der Judo Experte werden will.
Der erste Film, der ihm weltweite Anerkennung einbrachte, war „Rashômon“. Hierin erzählt er, zeitlich in der Heian-Zeit angesiedelt, aus verschiedenen Perspektiven subjektiv verfälscht, eine Mordszene.

Durchbruch mit Weltruhm

Spätestens seit KUROSAWA mit „Rashômon“ den Oscar gewonnen hatte, galt er als Regisseur mit internationalem Status. In den nächsten Jahren folgten „Ikiru“, ein Portrait eines Mannes kurz vor dem Tod, der sein Leben nocheinal an sich vorüberziehen läßt (Gewinner des silbernen Bären der 1952er Internationalen Filmfestspiele von Berlin), „Shichinin no samurai“ (Die sieben Samurai) und die Adaption von Shakespeares „Macbeth“, „Kumonosu jo“.

Sinnkrise mit Selbstmordversuch

Eine Schaffenskrise gegen Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre führte ihn 1971 zu einem Selbstmordversuch. Er überlebte. Neue Kraft gewann er durch die russische Koproduktion „Dersu Uzala“ im Jahr 1974. In dieser Zeit lernte er auch HONDA Inoshirô kennen, ebenfalls Regisseur, wenn auch von kritikerseitig weniger hoch bewerteten Monsterfilmen. Die beiden verband eine langjährige Freundschaft und HONDA half KUROSAWA auch bei der Realisation von dessen Großprojekten „Ran“ und „Yume“.
„Kagemusha“, ein anschauliches Bild der Feudal Zeit des 16.Jahrhunderts (Edo-Zeit), war 1980 sein nächster großer Erfolg und Wegbereiter für den monumentalen „Ran“, dessen Massenschlachten in die Filmgeschichte eingegangen sind.

Im eigenen Land verkannt

KUROSAWA galt als absoluter Perfektionist am Filmset, der erst mit seiner Arbeit zufrieden war, sobald sie vollkommen mit seinen Visionen übereinstimmten. Seine Filme waren im Westen populärer als in seiner Heimat, wo man seine Adaptionen westlicher Genre und Autoren kritisch betrachtete. Seine Filme inspirierten allerdings westliche Filmemacher zu einigen Remakes wie „Die glorreichen Sieben“ (nach „Shichinin no samurai“), Sergio Leones „Für eine Handvoll Dollar“ und Walter Hills „Last Man Standing“ (nach „Yojinbo“) und George Lucas „Krieg der Sterne“ (nach „Kakushi toride no san akunin“ (1958)).

Am 6. September 1998 starb KUROSAWA im Alter von 88 Jahren an einem Schlaganfall in Setagaya, Tôkyô. Auf der am 13. September in Yokohama abgehalteten Trauerfeier waren unzählige Personen der Filmindustrie und Fans anwesend, um ihren Respekt zu zollen.

Filmografie (Auswahl)

      • Sugata sanshiro (1943) … aka Judo Saga … aka Judo Story … aka Kurosawa’s Judo Saga
      • Rashômon (1950) … aka Rashomon- Das Lustwäldchen
      • Ikiru (1952) … aka Doomed … aka Leben
      • Shichinin no samurai (1954) … aka Die sieben Samurai
      • Kumonosu jo (1957) … aka Castle of the Spider’s Web, The … aka Throne of Blood … aka Kurosawas Macbeth
      • Yojinbo (1961) … aka Bodyguard, The … aka Yojimbo der Leibwächter
      • Akahige (1965) … aka Rotbart
      • Kagemusha (1980) … aka Double, The … aka Kagemusha, der Schatten Krieger
      • Ran (1985) … aka Chaos
      • Yume (1990) … aka Akira Kurosawa’s Dreams … aka Yume-Träume
      • Madadayo (1993) … aka Nicht Jetzt

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