Japanische Küche

Japanische Küche

Die japanische Kochkunst wirkt in ihrer Fremdartigkeit für viele Europäer faszinierend. Durch jahrtausendalte Kultur und Tradition geprägt, ist das Kochen in Japan eng mit Kunst und Philosophie verbunden. Auch wenn viele Einflüsse der japanischen Kochkultur aus China stammen- wie etwa der Gebrauch des Wok zur Zubereitung sowie die Benutzung von Eßstäbchen zum Verzehr- besitzt die japanische Küche doch eine ganz persönliche, unverkennbare Note.

Sushi, also kleine Häppchen aus Reis und rohem Fisch, welche in Seetangblätter gehüllt sind, Eßstäbchen und -schüsselund Tempura, fritierte Stücke von Fisch, Gemüse oder Meeresfrüchten, zum Beispiel sind typisch japanische Spezialitäten. Nori, der Seetang, der bei der Sushi- Zubereitung eine wesentliche Rolle spielt, wird in den warmen Gewässern Kyûshûs kultiviert und im Winter geerntet. Im getrockneten Zustand wird er in sämtliche Regionen Japans verschickt.

Kennzeichnend für die asiatische Küche im Allgemeinen wie für die japanische Küche im Speziellen ist der relativ geringe Fleischverbrauch, vorwiegend werden Reis, Hülsenfrüchte, verschiedene Sorten von Gemüse, Fisch und Nudeln verzehrt. In Japan spielt insbesondere Tofu eine große Rolle und hat dort eine ähnliche Bedeutung wie das Fleisch in der europäischen Küche.

Die beiden hauptsächlich verwendeten Reissorten Japans sind Mochi-Reis und Uruchi-Reis. Mochi-Reis ist besonders klebrig, die Körner sind undurchsichtig und rundlich. Er wird auch als Klebreis bezeichnet. Uruchi-Reis ist eher oval und halbdurchsichtig. Besonders bei der Zubereitung von Sushi findet er Verwendung.
Die wichtige Rolle, die Reis in der japanischen Ernährung spielt, zeigt sich daran, daß eine Schale Reis und Misosuppe bei keiner Mahlzeit fehlen sollten- sei es das Frühstück, Mittag- oder Abendessen.

Anders als in europäischen Haushalten spielt die Unterteilung eines Mahls in mehrere Gänge in Japan eine eher unwesentliche Rolle. Meist kommen alle Speisen gleichzeitig auf den Tisch und jeder bedient sich nach seinem Gusto. Auch das Reichen eines Desserts hat in Japan keine Tradition, allenfalls werden Früchte zum Abrunden der Mahlzeit verzehrt.
Wichtiger als die Einhaltung einer bestimmten Menüfolge sind die Vielfältigkeit der Gerichte und die optische Präsentation derselben. Das Auge ißt besonders in Japan mit. So wird schon mit der Auswahl des verwendeten Geschirrs darauf geachtet, daß es einen Bezug zur Natur darstellt, oft wird daher ein Zusammenhang mit der jeweiligen Jahreszeit verdeutlicht. So werden zum Beispiel im Frühling zarte Schalen aus hellem Porzellan und zum Teil aus Glas, im Winter dagegen dickere Schalen aus dunkler Keramik bevorzugt.

Speisen und Getränke aus Plastik
Menükarte in anschaulicher Form: Das Angebot eines Restaurants in plastinierter Form. Bild: (c) Kerstin Fels

Das Essen im eigenen Hause ist in Japan eine eher familiäre und private Angelegenheit, da aus Gründen des Platzmangels meist nur Verwandte oder enge Freunde in die Wohnung eingeladen werden. Mit Geschäftsfreunden, Kollegen und entfernten Bekannten hingegen geht man eher zum Essen aus.

In Japan gelten spezielle Regeln des Benehmens, die man einhalten sollte: Erlaubt ist, sein Suppe geräuschvoll zu schlürfen, es gehört sogar dazu, seine Nudeln laut einzuschlürfen. Auch darf man seine Reisschüssel bis auf Brusthöhe anheben und den Reis von dort aus mit dem Stäbchen (o-hashi) zum Mund führen. Unerlaubt ist es dagegen, seine Stäbchen in den Reis zu stecken oder während des Essens mit einem Stäbchen auf Gegenstände oder andere Personen zu deuten. Das Essen sollte auch nicht von Stäbchen zu Stäbchen gereicht werden, da dieses einen Bezug zu Beerdigungen hat. Wird etwas von einem gemeinschaftlichen Servierteller genommen, so benutzt man dazu das Ende der Stäbchen, das nicht in den Mund gesteckt wird.
Suppen werden stets getrunken- wie wir jetzt wissen, nicht ohne dabei Geräusche zu machen- die festen Zutaten dagegen mit Stäbchen genommen. Ist ein Bissen zu groß, um ganz in den Mund gesteckt zu werden, darf man ihn auch abbeissen.
Vor einer Mahlzeit kann Sake warm oder kalt serviert werden, beim Reisgericht sollte aber zu Tee oder Bier gewechselt werden, da der aus Reis fermentierte Sake hier unpassend wäre. Als höfliche Sitte gilt es auch, seinen Gästen immer rechtzeitig nachzuschenken.

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